„… stolz und mitten in der Gesellschaft …“ (Monika Barz)

Monika Barz, 1953 geboren in Castrop-Rauxel und aufgewachsen in Gerlingen bei Stuttgart, ist eine der prominentesten Kämpferinnen für Frauen- und Lesbenrechte und für lesbische Sichtbarkeit in Deutschland.

Monika Barz studierte zunächst in Karlsruhe Mathematik und Sport und arbeitete als Grund- und Hauptschullehrerin. Darauf aufbauend studierte sie Diplompädagogik an der Universität Tübingen und promovierte später an der Universität Hannover über die Identifikationsmöglichkeiten lesbischer Frauen in den Kirchen. Von 1993 bis 2016 hatte sie an der Evangelischen Fachhochschule Ludwigsburg eine Professur für Frauen- und Geschlechterfragen inne.

Monika Barz war schon früh in der autonomen Frauenbewegung aktiv. Sie setzte sich für die Streichung des § 218 ein, war Mitbegründerin des Autonomen Frauenhauses in Tübingen und des Notrufs für vergewaltigte Frauen Nienburg/Weser. 1985 initiierte sie zusammen mit Herta Leistner die ersten Lesbentagung an der Evangelischen Akademie Bad Boll, die sie bis 1997 jährlich mitverantwortete. 1987 verfassten Monika Barz, Herta Leistner und Ute Wild das Buch „Hättest Du gedacht, daß wir so viele sind. Lesbische Frauen in der Kirche“, eine Initialzündung für Netzwerkbildungen und Sichtbarkeit für den gesamten deutschsprachigen Raum.

Von 1985 bis 1993 war Monika Barz offen lesbische Stadträtin in Nienburg/Weser für die Wähler- und Wählerinnen Initiative für Demokratie und Umweltschutz (WIDU), 2013 stand sie auf der Landesliste der Grünen für die Bundestagswahl. Monika Barz war von 1995 bis 2013 Mitglied im Vorstand des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Baden-Württemberg und 2012 Mitbegründerin des Netzwerks LSBTTIQ Baden-Württemberg, dem Zusammenschluss verschiedener Organisationen und Initiativen aus dem LSBTTIQ-Bereich.

Für ihr vielfältiges und beharrliches Engagement erhielt Monika Barz 2017 das Bundesverdienstkreuz.