Theo-Anna Sprüngli (1880-1953), besser bekannt als „Anna Rüling“. Berühmte Berliner Rednerin, Kulturjournalistin, Ulmer Schauspielleiterin und Theaterdramaturgin

Berliner Hotel Prinz Albrecht, kurz vor 12 Uhr am Mittag. Wir schreiben das Jahr 1904, es ist Sonntag, der 9. Oktober.1 Eine 24-jährige junge Frau ist wahrscheinlich aufgeregt, denn sie wird gleich vor 300 Leuten eine Rede halten. Nicht irgendeine. Sie hat sich Einiges vorgenommen.

Theo-Anna Sprüngli um 1910, Frauenkulturarchiv Düsseldorf

100 Jahre später werden Wissenschaftlerinnen sagen, es handele sich um die weltweit erste homosexuellen-emanzipatorische, ja, lesben-politische Rede, von der sie bislang wussten.

Dass diese berühmte Deklamation homosexueller Inhalte außerhalb von der Spreemetropole bzw. einschlägiger Kreise bekannt geworden ist, scheint nicht sehr wahrscheinlich. So dürfte die Rede auch in Württemberg, wo die Vortragende rund vierzig Jahre später lebte, nicht publik gewesen sein. Schließlich war die Rednerin in den 1940er Jahren in Ulm als Schauspielleiterin und Theaterdramaturgin tätig und hatte sich seit 1919 nicht mehr öffentlich zum Thema Homosexualität geäußert. Doch zurück in das Jahr 1904.

Im Publikum des Berliner Hotelsaales sind einige Frauen – was wohl auf den Titel des Vortrags zurückzuführen ist. Dieser lautet: „Welches Interesse hat die Frauenbewegung an der Lösung des homosexuellen Problems?“ Eingeladen hat das Wissenschaftlich humanitäre Komitee, kurz: WhK, zu seiner öffentlichen Jahresversammlung. Als Referentin ist eine gewisse „Anna Rüling“ angekündigt.

Die junge Frau findet klare und sicherlich provozierend wirkende Worte:

Wenn wir alle Verdienste, die sich homosexuelle Frauen seit Jahrzehnten um die Frauenbewegung erworben haben, betrachten, so muß es sehr erstaunen, daß die großen und einflußreichen Organisationen dieser Bewegung bis heute keinen Finger gerührt haben, der nicht geringen Anzahl ihrer urnischen Mitglieder ihr gutes Recht in Staat und Gesellschaft zu verschaffen, daß sie nichts, aber auch gar nichts getan haben, um so manche ihrer bekanntesten und verdientesten Vorkämpferinnen vor Spott und Hohn zu schützen, indem sie die breitere Öffentlichkeit über das wahre Wesen des Uranismus aufklärten.“3

Spätestens an dieser Stelle des Vortrags dürften einige Zuhörerinnen im Saal des Hotels Prinz Albrechts richtig nervös geworden sein und womöglich überlegt haben, den Raum zu verlassen: Was oder präziser: wer würde da noch zur Sprache kommen? Aber die Rednerin fährt fort:

Ich kann und will keine Namen nennen, denn so lange in vielen Kreisen die Homosexualität noch als etwas Verbrecherisches und Naturwidriges, im besten Fall als etwas Krankhaftes gilt, könnten sich Damen, welche ich als homosexuell bezeichnen wollte, beleidigt fühlen.

Überhaupt gebietet Anstand und Pflicht, nicht indiskret zu sein und die edlen Liebesgefühle einer urnischen Frauenrechtlerin gehören so wenig vor das Forum der Öffentlichkeit, wie Empfindungen Heterosexueller.“4

Nachdem es sich in den Stuhlreihen wieder beruhigt haben könnte, dürfte die Anspannung jedoch rasch wieder zugenommen haben:

„An dieser Stelle möchte ich meinerseits noch einmal sagen, was Dr. Hirschfeld [Magnus Hirschfeld] schon öfter ausgeführt hat, daß nämlich die Homosexualität keine Begleiterscheinung irgend einer sozialen Klasse ist (…). Kein Vater und keine Mutter, also keiner von Ihnen, verehrte Anwesende, der Kinder hat, ist von vorneherein sicher, daß sich unter seinen Sprößlingen kein urnisches Kind befindet. (…) In bürgerlichen Kreisen nimmt man merkwürdigerweise an, daß in ihnen die Homosexualität keine Stätte habe und aus diesen Kreisen rekrutieren sich auch die ärgsten Feinde der Bewegung für die Befreiung urnischer Menschen. Ich möchte als Beispiel für diese Behauptung anführen, daß mein Vater, als zufällig einmal die Rede auf Homosexualität kam, mit überzeugter Bestimmtheit erklärte: ‚in meiner Familie kann so etwas nicht vorkommen!’ Die Tatsachen beweisen das Gegenteil! Ich brauche dem wohl nichts hinzuzufügen!“5

Mit diesen Sätzen, die sich auch als geschickter rhetorischer Schachzug lesen lassen, outete sich Anna Rüling indirekt während ihres Vortrags im Berliner Hotel Prinz Albrecht. Damals ein ungeheuerlicher Vorgang, eine kleine Revolution. Dies erforderte äußersten Mut, Selbstbewusstsein und persönliche Integrität.

Exkurs: Homosexuelles Selbstverständnis von Frauen um 1900

Nicht nur die zitierten Passagen aus der berühmten homosexuellen-emanzipatorischen, der lesben-politischen Rede von „Anna Rüling“ aus dem Jahr 1904 verweisen auf ihre Auseinandersetzung mit sexualwissenschaftlichen Kategorisierungen einerseits und auf ihre eigene sexuelle Identifikation andererseits. Sie verwendet einschlägige Begriffe wie „sexuelle Veranlagung“, „Homosexualität“, „Homosexuelle“, „Urninde“, „urnische Frauen“ und nicht zuletzt „homosexuelle Frau“.6

Dies unterscheidet Sprüngli vom Gros frauenbewegter (bürgerlicher) Frauen, von denen nur sehr wenige diese Kategorien überhaupt verwendeten. Auch (und gerade?) die Frauenrechtlerinnen, die als Paare oder Gefährtinnen zusammenlebten, haben diese sexualwissenschaftlich – und oft pathologisierend – besetzten Termini offenbar verweigert.7 Gleichzeitig eint die Verwendung dieser Begriffe Sprüngli mit den beiden anderen bekannten Vorkämpferinnen homosexueller Emanzipation Johanna Elberskirchen (1864-1943) und Emma Trosse (1863-1949).8

Das Selbstverständnis und die Identitätskonzeptionen lesbischer Frauen seit dem deutschen Kaiserreich bis nach 1945 sind nicht zuletzt aufgrund der nur spärlich überlieferten Selbstzeugnisse mit entsprechenden Aussagen nur sehr schwer zu untersuchen.9 Nicht nur vor diesem Hintergrund wird innerhalb der Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften um (vermeintlich) richtige Bezeichnungen von frauenbegehrenden Frauen in der Geschichte gerungen.10 Die Diversität der uns überlieferten und zeitgenössisch affirmierten oder auch abgelehnten Begrifflichkeiten und Formulierungen lässt den vorsichtigen Schluss zu, dass die bekannten Bezeichnungen keineswegs auf (mehr oder weniger) einheitliche Zustimmung stießen. Deshalb muss sehr stark bezweifelt werden, dass es eine einzige sinnstiftende Bezeichnungspraxis gegeben haben könnte, mit der sich die historischen Frauen* hätten identifizieren wollen bzw. können und auf die wissenschaftlichen Ansätze heute zurückgreifen könnten.11 Die Verwendung der politischen und fraglos provokanten Kategorie „Lesbe“ aus der Frauen- und Lesbenbewegung der 1970er Jahre gilt in der Debatte jedenfalls bei vielen, und dabei insbesondere unter Historiker*innen als verpönt. Jenseits solcher Fragen nach Bezeichnungspraxen und Konzeptionen spricht aus den vorgetragenen Worten Rülings fraglos ein selbstbewusstes und äußerst positives Selbstbild als Homosexuelle. Und dies ist – nicht nur – für die Zeit um 1900 mehr als nur bemerkenswert.

Rednerinnenpseudonym „Anna Rüling“ und biografische Spurensuche

Anna Rülings Rede wurde Ende der 1970er Jahre in den USA wiederentdeckt und seitdem auch in der deutschsprachigen Debatte oft zitiert12 – über die Vortragende war nichts bekannt. Dass „Rüling” lediglich ein Pseudonym ist, konnte ich vor inzwischen mehr als zehn Jahren entschlüsseln: Hinter „Anna Rüling“ verbirgt sich die Kulturjournalistin, Autorin, Theaterdramaturgin und spätere Ulmer Schauspielleiterin Theo Anna Sprüngli.

Wenn man von Sprüngli das „Sp“ weglässt und die restlichen Buchstaben – ähnlich wie bei einem Anagramm – in eine andere Reihenfolge bringt, entsteht der Name „Rüling“. Wie so oft ist es eine bittere Ironie der Forschungsgeschichte, dass ausgerechnet ein polizeiliches Überwachungsprotokoll13 den bürgerlichen Namen preisgab und so biografische Recherchen ermöglichte.

Theo-Anna“14 Sprüngli wird am 15. August 1880 in Hamburg geboren und wächst mit mindestens einer Schwester auf. Ihre Mutter ist Caroline Sprüngli, [geborene Dangers (1855-?), ihr Vater, Adolf Sprüngli (1844- ?),] ist ein Überseekaufmann und Konsul aus der Schweiz.

In Hamburg besucht sie eine sogenannte höhere Töchterschule und nimmt – wie es sich für eine Bürgerstochter geziemt – Klavier-, Geigen- und Musiktheorieunterricht. Als Siebzehnjährige publiziert sie ihren ersten Text. In Stuttgart macht sie als Externe Abitur und hat in Berlin ihr Debüt als Journalistin; etwa 1908 geht sie nach Düsseldorf, wo sie 30 Jahre lang lebt und arbeitet: Dort beginnt auch ihr Engagement für den sogenannt gemäßigten Flügel der bürgerlichen Frauenbewegung; für deren Zeitschriften steuert sie regelmäßig Artikel bei.15

Kulturjournalistin

Als Berufsjournalistin begleitet sie vorwiegend das musikalische, theatrale und kulturpolitische Geschehen, unter anderem ist sie in der Redaktion der Düsseldorfer Nachrichten tätig. Außerdem veröffentlicht sie 1914 und 1921 zwei Fachbücher über Musik: 1914 kam im Kölner Tonger-Verlag ihr „Kurzer Abriß über die Musikgeschichte“ (Zweitauflage 1929) heraus und 1921 „Das deutsche Volkslied“.

1919 würdigt sie in der rechtskonservativen Neuen Deutschen Frauenzeitung unter der Rubrik „Wissenschaft“ die Gründung des Berliner Instituts für Sexualwissenschaft von Magnus Hirschfeld (1868-1935).16 Diese Gründungsgratulation ist in allen bislang von Sprüngli vorliegenden Sachtexten der einzige Hinweis auf das Thema Homosexualität nach der Publikation ihrer Rede vor dem Whk 1904. An diesen Fokus wagt sie sich jedoch kurze Zeit später noch einmal literarisch heran: 1906 erscheint unter dem Pseudonym „Th. Rüling“ im thematisch einschlägigen Leipziger Max Spohr-Verlag ihr knapp einhundertseitiger Novellenband „Welcher unter Euch ohne Sünde ist… Bücher von der Schattenseite“. Zwei der Geschichten handeln von Schwulen, drei von Lesben, zwei davon – zeitgenössisch ungewöhnlich – mit lesbischem happy end.

Da Theo Anna Sprüngli auch während des Nationalsozialismus weiter publizieren wollte, musste sie zuvor einen entsprechenden Antrag an die Reichschrifttumskammer stellen: In der entsprechenden Akte gibt es keine Hinweise zu ihren Publikationen homosexuellen Inhalts. Diese schützende Strategie des Verschweigens scheint niemals aufgedeckt worden zu sein.17

Durch das Institut für Sexualwissenschaft, die großen homosexuellen Zusammenschlüsse sowie die homosexuelle_trans-Subkultur gilt Berlin während des Kaiserreichs und in der Zeit der Weimarer Republik als Schmelztiegel der Emanzipationsbestrebungen von Lesben, Schwulen und Trans*. Sicherlich zurecht. Über zentrale Protagonist*innen (zu denen Theo Anna Sprüngli zweifellos zu zählen ist) wurden diese Entwicklungen jedoch – zumindest theoretisch – auch in andere Teile des Landes bis hinein in provinzielle Winkel getragen. Nach Berlin hatte Sprüngli ihre Lebensmittelpunkte im Rheinland, Württemberg und Norddeutschland.

Es ist gut möglich, das Theo Anna Sprüngli ihr homosexuellen-emanzipatorisches und auch ihr lesben-politisches Engagement buchstäblich nicht mit umgezogen hat, als sie Berlin verließ. Quellen sind dazu bislang keine bekannt. Natürlich ist nicht auszuschließen, dass es einzelne Vertraute (homosexuelle Menschen?) im Westen, Süden oder Norden gegeben hat, denen sie davon erzählt hat. Was ihr fraglos bewusste gewesen sein dürfte: dass dieses Wissen politische Sprengkraft besaß für bzw. gegen eine Person, die wie sie als Kulturschaffende in Journalismus und Theater ein wichtiger Teil des öffentlichen Lebens verschiedener Städte gewesen ist.

Zu kulturellen Themen arbeitete Sprüngli als freie Mitarbeiterin für rund 15 Lokalzeitungen und Magazine, auch in Österreich, aber wohl nicht für Parteiblätter.18

Dramaturgin, Schrift- und Schauspielleiterin des Stadttheaters in Ulm

Die letzte Meldeadresse Sprünglis in Düsseldorf stammt von 1938. Ihre nächste konkrete Spur führt in den Süden des Landes, nach Ulm: Mindestens in der Zeit zwischen 1940 und 1943 ist sie am Ulmer Stadttheater für die Schriftleitung verantwortlich, außerdem für die Spielleitung und bisweilen für Dramaturgie.19 In den Adressbüchern von Ulm ist Sprüngli 1935, 1937 verzeichnet, 1939 und 1949 allerdings nicht.20 Möglicherweise hat sie gar nicht in Ulm gewohnt, sondern westlich in Blaubeuren am Fuße der Schwäbischen Alb. Nachweisbar ist dies für die Jahre 1946 bis 1948.

Anschließend lebte und arbeitete sie bis zu ihrem Tod 1953 in Delmenhorst, einer zwischen Bremen und Oldenburg gelegenen Stadt. Zunächst auch dort als Dramaturgin und Spielleiterin tätig,21 hat sie danach bei der Nordwestzeitung und der Delmenhorster Zeitung ihr Comeback als Publizistin. Sie gehörte zu den wenigen und ältesten Journalistinnen in der frühen Bundesrepublik. Dabei zeugen zwei Nachrufe in Lokalzeitungen von einer großen beruflichen Achtung vor den Arbeiten und auch vor der Person Theo Anna Sprünglis.22

Diese biographischen Informationen sind eine mögliche Erzählung der Lebensgeschichte und des Werks von Theo Anna Sprüngli. Was in dieser Betrachtungsweise jedoch fehlt sind zum einen vermeintliche Details und zum anderen politische Kontextualisierung. Während in der bisherigen Erzählung der Fokus auf Homosexuellenemanzipation gelegen hat, gilt es im Sinne einer intersektionalen Perspektive verschiedene Macht- und Herrschaftsverhältnisse und deren Verschränkungen zu reflektieren. Geschichtspolitik und historische Erinnerungskultur sollte darauf zielen, umfassend emanzipatorisch zu erzählen, anstatt problematische Macht- und Herrschaftsbeteiligung oder Privilegierung zu verschweigen oder gar letztlich mit Verweis auf einen Zeitgeist oder wichtigere und unwichtigere Aspekte zu verteidigen.23

Jenseits von Homosexuellenemanzipation – die Nationalistin, Kolonialbefürworterin und Militaristin

Das Schreiben und Wirken von Theo Anna Sprüngli ist politisch zwiespältig zu nennen, ähnlich wie bei den beiden anderen bereits erwähnten Vorkämpferinnen homosexueller Emanzipation, Johanna Elberskirchen und Emma Trosse.24 Sprüngli ging allerdings politisch am weitesten, da sie sich auch nachdrücklich aktiv-organisiert für ihre problematischen politischen Ziele einsetzte.

Theo Anna Sprüngli war mindestens zwei Jahre lang in zwei rechten, nationalistischen, militaristischen und kolonialistischen Vereinigungen engagiert: im Reichsverband deutscher Hausfrauen und im Flottenbund Deutscher Frauen. Nachweislich seit Beginn des Jahres 1914 arbeitet sie im Vorstand der Düsseldorfer Ortsgruppe des Flottenbundes und ist ein Jahr danach Schriftführerin.25 In dieser Funktion publiziert sie auch in rechtskonservativen Frauenorganen wie in der Neuen deutschen Frauenzeitschrift.26 Zeitgleich ist sie in der Pressekommission des städtischen Teils des Hausfrauenverbandes tätig.

Der Flottenbund deutscher Frauen war ein Zusammenschluss, der die Agitationsarbeit des Deutschen Flottenvereins von weiblicher Seite unterstützen sollte. Mit der Flotte waren militaristische, nationalistische und nicht zuletzt kolonialistische Ziele verbunden. Die Frauen des Bundes vertraten eine imperiale „expansive Außenpolitik“, wofür der Bau eines Kriegsschiffes Voraussetzung war, um weitere Kolonialansprüche geltend zu machen und für eine weltpolitische Machtentfaltung des Deutschen Reiches zu streiten.27

Dabei war Theo Anna Sprüngli nicht einfach eine unter vielen im „Flottenbund deutscher Frauen“ Organisierten und Aktiven. 1915 erhält sie die dritthöchste Auszeichnung28 für „besondere Verdienste um den Bunde“: die „schwarz-weiß-rote Nadel“.29 Außerdem wird sie auf Landesebene im Herbst 1915 in die dreiköpfige „Kommission für Zeitungsangelegenheiten“ des Flottenbundes berufen. Somit trägt sie auch Mitverantwortung für die Öffentlichkeitsarbeit des Bundes.30

Verantwortung ist im doppelten Sinne hier das zentrale Stichwort: „Auch eine Haltung im Sinne des Zeitgeistes [wozu neben Eugenik/Rassenhygiene auch koloniales Gedankengut zählt, Anm. cl.] war – bei aller strukturellen Macht dieser Hegemonie – eine Frage persönlicher Überlegungen, von Entscheidungen und damit auch von politischer Verantwortung einzelner Individuen oder auch von Gruppen.“ 31 Eine ebensolche Entscheidung ist es, homosexuellen-emanzipatorisches Engagement zentral – und bisweilen auch als gewichtiger – zu setzen und darüber die gleichzeitige Beteiligung an Macht- und Herrschaftsverhältnissen zu verschweigen, zu bagatellisieren oder gar – mit Verweis auf die damalige Zeit – zu rechtfertigen. Im Falle von Theo Anna Sprüngli steht ihr emanzipatorisches homosexuellen-politisches Engagement einer Beteiligung an Kolonialismus, Militarismus und Nationalismus – eingebettet in rechtskonservative Frauenbewegungsengagement – gegenüber, was es unbedingt zu benennen gilt. Denn Hierarchisierungen von honorigen Engagements gegenüber problematischen Aktivitäten sind keine Option für umfassend emanzipatorisch perspektiviertes und verantwortungsvolles Erzählen einer Lebens- und Wirkensgeschichte, sondern eine Entscheidung für hegemoniale Wissensproduktion und entsprechende historische Erinnerungskultur.32

Abschließend komme ich noch einmal zurück zur berühmten Rede von „Anna Rüling“, und damit zu einer weiteren notwendigen Kontextualisierung, um die persönliche und politische Tragweite und Bedeutung zumindest annähernd verständlich machen zu können.

Öffentlichkeit – Politik – Frauenemanzipation & vier gebrochene Tabus

Aus heutiger Perspektive könnte ein, um nicht zu sagen: der zentrale Punkt der Rede von Theo Anna Sprüngli übersehen werden. Dieser hat zwar auch, aber nur nachrangig mit dem spektakulären Selbstouting oder der im Vortrag formulierten Kritik an der Frauenbewegung zu tun, die in der wissenschaftlichen Rezeption oftmals im Zentrum der Aufmerksamkeit stand.

Übersehen wird die Tatsache, dass um 1900 eine Rede homosexuellen-emanzipatorischen Inhalts für eine Frau grundsätzlich sehr voraussetzungsvoll gewesen ist.

Vor dem Hintergrund der sexistischen Großwetterlage der Geschlechterverhältnisse dieser Zeit war es für einen solchen öffentlichen Auftritt unabdingbar notwendig, sich selbst als frauenemanzipiert zu denken und zu entwerfen –  dies meint keineswegs zwingend frauenbewegt, sondern sich individuell als Frau befreiend.

Sexismus ist um 1900 in Deutschland beispielsweise mit folgenden Stichworten verbunden: Keine höhere staatliche Schulbildung für Mädchen (aus dem Bürgertum, ohnehin nicht für proletarische), Verbot eines ordentlichen Studiums für Frauen in Preußen bis 1908,33 Politikverbot für Frauen in Parteien und Vereinen in Preußen bis 1908, kein aktives oder passives Wahlrecht für Frauen, Züchtigungsrecht (in Bayern bis 1928) und ungestrafte Vergewaltigung der Ehefrau durch den Gatten (Strafrechtsänderung erst 1997), signifikant schlechtere Bezahlung von Frauen auch bei gleicher Tätigkeit – und das alles unterlegt mit einer frauenverachtenden Grundstimmung in Staat und Gesellschaft sowie einer geschlechtsspezifischen sowie -hierarchischen Sozialisation und einer ebensolchen Zuschreibung von öffentlich und privat.

Entsprechend war es zwar für adelige und bürgerliche Männer (mit klassisierten Einschränkungen auch für Arbeiter), nicht aber für eine Frau vorgesehen, überhaupt öffentlich zu sprechen, sich politisch zu betätigen oder zu äußern. Über öffentliches Sprechen hinaus war es für Frauen nicht vorgesehen, über so etwas Peinlich-intimes wie Sexualität zu reden. Sexualität wurde Frauen nur im Zusammenhang mit Fortpflanzung zugestanden und auch da nur im Sinne eines passiven Empfangens; ein eigenständiges Begehren sprach man(n) Frauen zumeist ab.34 Entsprechend war es nach dem öffentlichen Sprechen an sich ein zweiter Tabubruch, sich des Sittlichkeits- und körperbezogenen Themas Sexualität anzunehmen. Einen sogenannten weiblichen Körper zu haben war in dieser Zeit verbunden mit der „Gefahr des Verlusts körperlicher Autonomie und Selbstbestimmung, mit der gravierenden Einschränkung leiblicher Erlebnisfähigkeit und mit dem Gefühl potentieller Bedrohung durch männlich-sexuelle Übergriffe und Gewalttätigkeiten, die vom bestehenden Rechtssystem gestützt und legitimiert wurden“.35 Die Folge war ein „prekäres Verhältnis zum eigenen Körper“.36 Als Frau öffentlich über Sexualität und – Tabubruch drei – über Homosexualität zu sprechen, kann hier als Marker für einen Emanzipationsprozess von patriarchalen Zuschreibungen und Zumutungen gesehen werden, selbstredend mehr noch der vierte Tabubruch: das öffentliche Selbstouting als homosexuelle Frau vor Publikum.

Auch unter frauenbewegten (bürgerlichen)37 Frauen war Letzteres umstritten: Entsprechend ist ein kurzer, namentlich nicht gekennzeichneter Artikel im Centralblatt des Bundes deutscher Frauenvereine, der auf ihre Rede reagiert, mit „Schamlos freche Agitation“ übertitelt. Aus dem Text – bei dem angenommen wird, dass er von Marie Stritt (1855-1928) verfasst wurde 38 – spricht ein starkes Abgrenzungsbedürfnis und auch Abscheu der Autorin gegenüber lesbischen Frauen und schwulen Männern.39

Als schamlos und frech dürfte entsprechend nicht nur die Gleichstellung von hetero- mit homosexuellen Menschen angesehen worden sein, die Sprüngli in ihrer Rede vornimmt: „die Uranier sind nie und nimmer bessere, sie sind aber auch keine schlechteren Menschen als die Heterosexuellen,  – sie sind nicht anderswertig, nur andersartig”.40 Es ist anzunehmen, dass bereits die entpathologisierende Sicht auf Homosexualität als etwas Naturgegebenes und damit als angeboren Anstoß erregte und als Provokation aufgefasst wurde. Wie bei den Schriften von Johanna Elberskirchen zeigt sich auch bei Theo Anna Sprüngli ein selbstbewusstes Auftreten als Homosexuelle: Sie bittet nicht aus einer Minderheitenperspektive um mitleidige Toleranz durch die Gesellschaft, sondern pocht auf ein Recht des So-Seins und der damit verbundenen Freiheit des Individuums. Darüber hinaus stellt sie politische Forderungen an zwei soziale Bewegungen bzw. kollektive Organisierungen und appelliert dabei an deren Bündnispotential: Frauen- und Homosexuellenbewegung41 müssten sich „gegenseitig zu Recht und Anerkennung verhelfen“.42 Denn auch die Frauenrechtlerinnen kämpften – so ihre Analyse in modernen Begrifflichkeiten – „für das Recht der freien Persönlichkeit und der Selbstbestimmung“.43

Christiane Leidinger

1 Weitere Details und Nachweise (neue Erkenntnisse ausgenommen) zu ihrem Leben und Werk sind folgenden Publikationen zu entnehmen, auf denen dieser Beitrag basiert: Leidinger, Christiane: Anna Rüling“: A Problematic Foremother of Lesbian Herstory. In: Journal of the History of Sexuality 4/2004, S. 477-499, hier S.477. Leidinger, Christiane: Theo A[nna] Sprüngli (1880-1953) alias Anna Rüling/Th. Rüling/Th. A. Rüling – erste biographische Mosaiksteine zu einer zwiespältigen Ahnin lesbischer herstory. In: Mitteilungen der Magnus Hirschfeld Gesellschaft 35/36/2003, S. 25-42.

2 Vgl. Leidinger, Mosaiksteine, 2003, S. 25; Leidinger, „Anna Rüling“ 2004, S. 477.

3 Rüling, Anna [d.i. Theo Anna Sprüngli]: Welches Interesse hat die Frauenbewegung an der Lösung des homosexuellen Problems? Rede. Original in: Jahrbuch für sexuelle Zwischenstufen VII. Jg. Bd. I (1905), S. 129ff., Leipzig: Max Spohr 1905, S. 131-151, hier S. 132 (Reprint). Online-Abschrift der Rede URL: https://www.angelfire.com/fl3/uraniamanuscripts/annadt.html (letzter Abruf 19.7.2016).

4 Rüling [d.i. Sprüngli], Interesse, 1905, S. 132.

5 Rüling [d.i. Sprüngli], Interesse, 1905, S. 126.

6 Rüling [d.i. Sprüngli], Interesse, 1905, z.B. S. 118-122; 130.

7 Vgl. dazu Göttert, Margit: Zwischen Betroffenheit, Abscheu und Sympathie. Die alte Frauenbewegung und das ‘heikle‘ Thema Homosexualität, in: Ariadne. Almanach des Archivs der deutschen Frauenbewegung 29, Mai 1996, S. 14-21; Göttert, Margit: Macht und Eros. Frauenbeziehungen und weibliche Kultur um 1900 – eine neue Perspektive auf Helene Lange und Gertrud Bäumer. Königstein/Ts.: Ulrike Helmer Verlag 2000.

8 Vgl. dazu Leidinger, Tochter, 2008. Leidinger, Christiane: Transgressionen – Streifzüge durch Leben und Werk von Emma Trosse (1863-1949). Erste Denkerin des Dritten Geschlechts der Homosexuellen und Sinnlichkeitslosen. In: Invertito. Jahrbuch für die Geschichte der Homosexualitäten, 14. Jahrgang 2012. Hamburg: Männerschwarm 2013, S. 9-38.

9 Einen immer noch wichtigen Überblick über Selbstverständniskonzeptionen zu lesbischen Frauen bietet der Text von Lengerke, Christiane von: „Homosexuelle Frauen“. Tribaden, Freundinnen, Urninden. In: Eldorado. Homosexuelle Frauen und Männer in Berlin 1850-1950. Geschichte, Alltag und Kultur. Hrsg. vom Berlin Museum. Berlin: Edition Hentrich 1992 [1984], S. 125-148. Zur Subkultur Schader, Heike: Virile, Vamps und wilde Veilchen. Sexualität, Begehren und Erotik in den Zeitschriften homosexueller Frauen im Berlin der 1920er Jahre. Königstein/i.T.: Ulrike Helmer Verlag 2004.

10 Vgl. zu der Debatte Leidinger, Christiane/Boxhammer, Ingeborg: Lesbian like Geschichte – Vom Wettstreit richtiger Bezeichnungen, Verdächtigungen, Lesbensex und einer Vermisstenanzeige. In: AutorInnenkollektiv Loukanikos (Hrsg.): History is unwritten. Linke Geschichtspolitik und kritische Wissenschaft. Münster: edition assemblage, S. 144-159; Leidinger, Tochter, 2008, S. 17f.

11 Vor diesem Hintergrund haben sich Public-History-Portale wie das mehrsprachige Projekt Lesbengeschichte.org entschieden, die politische Kategorie „Lesbe“ zu verwenden, um nicht-heterosexuelles Begehren von Frauen* in die Geschichte einzuschreiben und sichtbar zu machen. Vgl. dazu Boxhammer/Leidinger, Lesbian-Like, 2015.

12 Vgl. die Auflistung bei Leidinger, “Anna Rüling”, 2004, S. 477f., FN 1; FN4.

13 Rüling hat eine ähnliche oder identische Rede auch vor dem anarchistischen Bund für Menschenrechte gehalten. Dieser Bund, der kontinuierlich polizeilich überwacht wurde, ist nicht identisch mit der gleichnamigen Homosexuellen-Organisation im Singular. Landesarchiv Berlin (LAB) LAB A Pr. Br. Rep. 030 Tit. 95 Nr. 15317 (Acta des Königlichen Polizei-Präsidii zu Berlin betreffend Bund für Menschenrechte 1904-1906). Zu dieser Organisation vgl. Leidinger, Christiane: Der anarchistische Bund für Menschenrechte 1903-1906 – eine fragmentarische Spurensuche. In: Mitteilungen der Magnus Hirschfeld Gesellschaft 35/36/2003, S. 43-50.

14 Der Geburtsname „Theo-Anna” wurde mir freundlicherweise vom Stadtarchiv Delmenhorst mitgeteilt. E-Mail vom 27.1.2005.

15 Von 1914 bis Mitte der Zwanziger schrieb sie für die frauenrechtlerisch äußerst gemäßigte, national-patriotische Neue Deutsche Frauen-Zeitung, die aus der Rheinisch-westfälischen Frauenzeitung hervorgegangen war. Später erschien diese unter Männerregie mit dem Titel Der Bürger und firmierte als Offizielles Kluborgan der Deutschen Frauenklubs.

16 Sprüngli, Th. A.: Wissenschaft. Institut für Sexualwissenschaft. In: Neue Deutsche Frauen-Zeitung 31, 2.8.1919. Bei dem in der Nachricht genannten „Dr. Arthur Herzfeld“ handelt es sich um Arthur Kronfeld (1886-1941).

17 Bundesarchiv Berlin (ehem. BDC), Reichskulturkammer-Akte, Theo Anna Sprüngli, MF RK 2101, I 508. Überdies ist eine dünne Gestapoakte überliefert, in der Sprüngli bescheinigt wird, dass nichts Belastendes gegen sie vorliegt. Mitfrau in der NSDAP war sie mit sehr großer Sicherheit nicht, denn sie verneint dies in entsprechenden Fragebögen der Reichskulturkammer 1933 sowie 1938.

18 Es handelt sich um folgende Zeitungen: Braunschweigische Landeszeitung, Bremer Nachrichten, die Dortmunder Zeitung, den Hamburger Anzeiger und die Leipziger Neuesten Nachrichten, Hannoveranischer Anzeiger, Magdeburgische Zeitung, Mainzer Journal, Regensburger Anzeiger, Westfälische Zeitung, unklar ist der Verweis auf Bielefeld, eventuell ist eine Bielefelder Lokalzeitung gemeint. Außerdem arbeitete sie ab 1935 kontinuierlich für die Blätter für Kunst und Kultur (Hamburg) sowie für das Wiener Journal bzw. das Neue Wiener Journal. Vgl. Bundesarchiv Berlin (ehem. BDC), Reichskulturkammer-Akte, Theo Anna Sprüngli, MF RK 2101, I 508, MF-S. 38; 73. Hinweise auf weitere Zeitungsartikel von Sprüngli aus der Zeit zwischen 1929 bis 1933 verdanke ich Paulus Manker, der diese im Zuge seiner Recherchen zu Walter Bruno Iltz (erschienen Alexander Verlag 2014) ermittelt hat.

19 Vgl. Stadtarchiv Ulm, Theatersammlung.

20 Vgl. Auskunft des Ulmer Stadtarchivs vom 27.6.2003.

21 Vgl. Stadtarchiv Delmenhorst, Stadttheater Delmenhorst GmbH, Pers. Sprüngli.

22 Vgl. Dr. Stephan: Erfülltes Leben im Dienste der Kunst und des Journalismus. Theodora Anna Sprüngli gestorben – Ein unschätzbarer Verlust für das Kulturleben unserer Stadt. In: Delmenhorster Kreisblatt 9.5.1953 und Deine Kollegen: Der Tod entwand ihr die Feder. Deutschlands älteste Journalistin ist nicht mehr – Theodora-Anna Sprüngli. In: Delmenhorster Zeitung 9.5.1953 (Stadtarchiv Delmenhorst).

23 Vgl. dazu ausführlich Leidinger, Christiane: Zur Politik der Platzbenennung – Überlegungen für eine Geschichtspolitik und historische Erinnerungskultur als gegenhegemoniale Wissensbildung entlang von Intersektionalität(-sbewusstsein), Empowerment und Powersharing. In: Invertito. Jahrbuch für die Geschichte der Homosexualitäten, 17. Jahrgang 2015. Hamburg: Männerschwarm 2016, S. 9-47.

24 Vgl. den Überblick zur Problematik des Werks von Elberskirchen und Trosse: Leidinger, Platzbenennung, S. 24-28.

25 Der Flottenbund. Zeitschrift des Flottenbundes deutscher Frauen, Heft 7, April 1914, S. 101.

26 Vgl. Neue deutsche Frauen-Zeitung 1/2, 1.1.1915.

27 Süchting-Hänger, Engagement 2002, S. 70. Vgl. auch Streubel, Christiane: Radikale Nationalistinnen: Agitation und Programmatik rechter Frauen in der Weimarer Republik (= Reihe „Geschichte und Geschlechter“). Frankfurt/M./New York: Campus 2006. Planert, Ute (Hrsg.): Nation, Politik und Geschlecht. Frauenbewegungen und Nationalismus in der Moderne. Frankfurt/M./New York: Campus 2000.

28 Die höchsten beiden Auszeichnungen waren das „eiserne Kreuz” und die „silberne Nadel”. Vgl. Der Flottenbund Heft 26, Januar 1916.

29 Flottenbund. Zeitschrift des Flottenbundes deutscher Frauen. Heft 26, Januar 1916, S. 418.

30 Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Leipzig, PP-V Nr. 1801, Bl. 36. Erfolgreich schlägt sie während der Sitzung der Generalversammlung vor, dass die nächste Hauptversammlung des Bundes 1916 in Düsseldorf stattfinden soll (Bl. 40).

31 Leidinger, Platzbenennung, 2016, S. 29.

32 Vgl. Leidinger, Platzbenennung, 2016, S. 30.

33 An den badischen Universitäten Freiburg und Heidelberg konnten sich Frauen bereits ab 1900 ordentlich immatrikulieren.

34 Zu Sexualität und Frauen vgl. z.B. die Überblicke in Leidinger, Christiane: Keine Tochter aus gutem Hause. Johanna Elberskirchen (1864-1943). Konstanz: UVK 2008, S. 167-181; Göttert, Eros, 2000, S. 197-268. Ausführlich Schmersahl, Katrin: Medizin und Geschlecht. Zur Konstruktion der Kategorie Geschlecht im medizinischen Diskurs des 19. Jahrhunderts. Opladen: Leske + Budrich 1998.

35 Göttert, Eros, 2000, S. 201.

36 Göttert, Eros, 2000, S. 201.

37 Das Verhältnis der proletarischen Frauenbewegung zum Thema Homosexualität ist noch nicht erforscht.

38 Vgl. Göttert, Eros, 2000, S. 252f.

39 Vgl. dazu Göttert, Betroffenheit, 1996; Göttert, Eros, 2000, S. 251; 253.

40 Rüling [d.i. Sprüngli], Interesse 1905, S. 137.

41 „Homosexuellenbewegung” (auch: „homogene Bewegung”) ist eine zeitgenössische Selbstbezeichnung. Aus der Perspektive der Sozialen Bewegungsforschungs steht eine entsprechende Bewertung noch aus. Zur Kategorie „soziale Bewegungen” vgl. zuletzt Leidinger, Christiane: Zur Theorie politischer Aktionen. Eine Einführung. Münster: edition assemblage 2015, insb. S. 16-22.

42 Rüling [d.i. Sprüngli], Interesse, 1905, S. 119.

43 Rüling [d.i. Sprüngli], Interesse, 1905, S. 136.

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