Wanderausstellung „gefährdet leben. Queere Menschen 1933-1945“ im Staatsarchiv Ludwigsburg

Das Staatsarchiv Ludwigsburg zeigt vom 6. November 2025 bis zum 16. Januar 2026 die Wanderausstellung „gefährdet leben. Queere Menschen 1933-1945“

Beim Gedenken an die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2023 im Deutschen Bundestag standen erstmals die queeren Opfer im Fokus. Die historisch-dokumentarische Ausstellung „gefährdet leben. Queere Menschen 1933-1945“ knüpft an dieses wichtige erinnerungspolitische Signal an und macht das Thema Ausgrenzung und Verfolgung queerer Menschen in den Jahren 1933 bis 1945 und darüber hinaus einem breiten Publikum zugänglich.

Titelseite Ausstellungsflyer Staatsarchiv Ludwigsburg, 2025. Rechts: Johanna „Otto“ Kohlmann, Privatfoto aus der Patientenakte in der Heil- und Pflegeanstalt Hadamar (LWV-Archiv K 12 Nr. 1824, Gedenkstätte Hadamar). Links: Polizeifoto von Toni Simon, Stuttgart 1950 (Landesarchiv Baden-Württemberg STAL F 215 Bü 641).

Herausgegeben wurde die Ausstellung von der Bundesstiftung Magnus Hirschfeld, Berlin, die Kurator*innen sind Dr. Insa Eschebach, Andreas Pretzel und Karl-Heinz Steinle. Nach ihrer Erstpräsentation im November 2023 im Deutschen Bundestag befindet sich die Ausstellung seit Januar 2024 mit großem Erfolg auf Wanderschaft durch Deutschland, bisherige und zukünftige Stationen finden Sie hier.

Die Ausstellung zeichnet vielfältige und ambivalente Lebensgeschichten queerer Menschen nach, darunter auch einige aus dem heutigen Bundesland Baden-Württemberg. Sie macht mit bislang unveröffentlichtem Material deutlich, wie das Leben vieler queerer Menschen gebrochen und zerstört wurde. Sie beleuchtet gleichzeitig, wie verbliebene Handlungsspielräume im Alltag genutzt wurden. Erzählt werden keineswegs nur Verfolgungsgeschichten, sondern auch Wege der Selbstbehauptung in einer widrigen Lebensrealität.

Anhand von vielen Fotografien, Dokumenten, Grafiken, und Zitaten haben Sie die Möglichkeit queere Menschen und ihre individuellen Lebensgeschichten kennenzulernen. Das Staatsarchiv Ludwigsburg ergänzt die Ausstellung mit Dokumenten aus den eigenen Beständen, die queere Schicksale aus der Region beleuchten.

Die Eröffnung der Ausstellung findet statt am Donnerstag, 6. November 2025 um 18 h im Staatsarchiv Ludwigsburg am Arsenalplatz 3, eine Anmeldung ist nicht erforderlich

Eröffnungsprogramm: Nach einem Grußwort der Stadt Ludwigsburg führt Karl-Heinz Steinle, Co-Kurator der Ausstellung und Mitarbeiter im Forschungsprojekt „Lebenswelten, Repression und Verfolgung von LSBTTIQ in Baden und Württemberg im Nationalsozialismus und der Bundesrepublik“ der Universität Stuttgart in die Ausstellung ein. Im Anschluss daran lesen Studierende der Akademie der Darstellenden Künste Ludwigsburg „Queere Schicksale in den Akten des Staatsarchivs Ludwigsburg“.

Zur Ausstellung ist eine Begleitbroschüre erschienen, die hier heruntergeladen werden kann.

Der Eintritt zur Ausstellung ist frei. Informationen zu den Öffnungszeiten und dem Programm während der Ausstellungslaufzeit finden Sie auf der Webseite des Staatsarchivs Ludwigsburg.

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